Im Studium steht man endlich auf eigenen Beinen. Doch selbst wenn man längst nicht mehr Zuhause wohnt, ist man beim Thema Versicherung noch eng mit dem Elternhaus verknüpft. So sind die meisten Studierenden beispielsweise bis zum 25. Lebensjahr über die Familie krankenversichert.
Die Krankenversicherung ist die wichtigste aller Versicherungen.
Studierende sind in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert. Wer keinen Nebenjob hat oder nicht mehr als 450 € im Monat (Minijob) verdient, der kann in der Regel bis zum 25. Geburtstag beitragsfrei (!) familienversichert bleiben – sofern die eigenen Eltern gesetzlich krankenversichert sind. Das ist die günstigste Lösung.
Wer über 25 Jahre alt ist, also auch kein Kindergeld mehr bekommt, und über der 450-Euro-Grenze liegt, der muss sich selbst versichern. Die Krankenkassen bieten aber einen Studierendentarif an. Der Beitragssatz beträgt 10,22% des Grundbedarfs nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen (597€). Zusätzlich kann jede Krankenkasse selbst entscheiden, ob sie weitere Zusatzbeiträge erhebt oder nicht. Das muss individuell bei den Krankenkassen erfragt werden. Auf www.studis-online.de findet Ihr einen Vergleichsrechner der unterschiedlichen Tarife.
In manchen Fällen kann sich eine private Krankenversicherung lohnen, beispielsweise wenn die Eltern verbeamtet sind oder wenn man selbst das 30. Lebensjahr überschritten hat. Ab dann gilt nicht mehr der Studierendentarif in der gesetzlichen Krankenversicherung.
Studierende, die sich privat versichern möchten, können sich auf Antrag innerhalb der ersten drei Monate des Studiums von der studentischen Pflichtversicherung befreien lassen. Diese Befreiung ist jedoch endgültig: Sie gilt für das gesamte Studium! Selbst dann, wenn nach dem Bachelor einige Jahre (versicherungspflichtig) gearbeitet und anschließend ein Master-Studium aufgenommen wird. Der einzige Weg zurück in die gesetzliche Krankenversicherung führt über eine Pflichtversicherung als Arbeitnehmer.
Mindestens genauso wichtig wie die Krankenversicherung ist die Haftpflichtversicherung. Bereits durch eine einfache Unachtsamkeit kann schlimmstenfalls ein hoher Schaden entstehen. Wenn man selbst Schuld daran ist, muss man sein ganzes Leben lang zahlen.
Auch in diesem Fall kann es sein, dass Ihr über Eure Eltern mitversichert seid. Jedoch nur, wenn Sie sich bisher nicht berufstätig waren. Sollten Sie sich doch selbst versichern müssen, dann kostet eine Haftpflichtversicherung nur wenige Euro im Monat.
Neben diesen beiden extrem wichtigen Versicherungen gibt es noch weitere, die nicht zwingend notwendig sind, aber dennoch sinnvoll sein können. Beispielsweise die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Hausratsversicherung. Die Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Sie spätestens abschließen, wenn Sie ins Berufsleben einsteigen. Für Studierende gibt es jedoch günstige Einstiegstarife.
Für eine WG oder die erste eigene Wohnung ist eine Hausratsversicherung nicht unbedingt notwendig, es sei denn, Sie haben besonders wertvolle Gegenstände zuhause oder wollt z.B. Ihr Fahrrad versichern.
Bei weiteren Fragen zu den einzelnen Versicherungen können Sie sich an die soziale und psychologische Beratungsstelle des Studierendenwerks wenden.